Kärnten Brot Gold Bäckermeister Hans Marinitsch im Interview
Beschreibung
Viele Discounter werben heute mit einer großen Auswahl an frischen Backwaren – die dann meist aus Tiefkühlteiglingen und konservierten Baguettes besteht. Deshalb fragen sich viele: Wie sieht es mit der Zukunft des Bäcker-Handwerks aus?[su_spacer size=“10″]
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Wir dürfen Ihnen heute eine besondere Bäckerei vorstellen, die Tradition und hohe Qualität in ihren regionalen Spezialitäten vereint: die Bäckerei Marinitsch in Moosburg. Bereits im Jahre 1925 startete der Betrieb als Gasthaus und Bäckerei mit dem Namen ‚Blankl‚ in Sirnitz. Die Übergabe an den jetzigen Inhaber, Bäckermeister Hans Marinitsch, erfolgte 1983. Einen Namen machte sich die Bäckerei vor allem durch ihre vielen Auszeichnungen und ihre ausgezeichneten regionalen Spezialiäten, wie das Moosburger Krustenbrot, das ein helles Roggenbrot ist.
Hier das Video zur Pressekonferenz:
Kärntner Roggenbrot ist eine besonders gesunde Alternative zu weißem Brot, das zu mindestens 90% aus Weißmehl besteht. In hellen Brotsorten stecken nur etwa halb so viele Vitamine und zwei Drittel weniger Mineralstoffe als in Vollkornbroten. Das süßlich-salzige Roggenbrot ist nicht nur eine perfekte Mischung aus Eisen und B-Vitaminen, sondern macht auch noch lange satt.
Das neue I-love-Kärnten Brot, das von der Bäckerei Marinitsch hergestellt wird, ist eine besonders leckere Art, die Verbundenheit zu unserem schönen Bundesland zu zeigen. Uns erzählte Hans Marinitsch im Interview alles über seine Tätigkeit als Bäckermeister.
Welche Bedeutung hat für Sie (Roggen)Brot?
Marinitsch: „Brot ist Leben – ohne Brot gibt es kein Leben. Früher sagte man: Brot muss man sich erarbeiten. Wenn ich mir ansehe, was heute alles weggeworfen wird, kann ich nur den Kopf schütteln. Brot muss man schätzen: Die Herstellung ist sehr viel Arbeit. Die Menschen müssen wieder verstehen, dass Brot kein Wegwerfartikel ist, sondern dass Brot Leben ist. Und natürlich ist Brot ein wichtiges Grundnahrungsmittel.“
Ist euer Roggenbrot zu 100% regional?
Marinitsch: „Da das Mehl, das zur Herstellung des Brotes verwendet wird, zu 100% Kärntenkorn ist und wir den Sauerteig selbst herstellen, kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass das Brot komplett regional ist. Das Kärntner Roggenbrot besteht aus Wasser, Kümmel, Salz, Sauerteig und Mehl, deshalb ist das Brot ist auch zu 100% vegan.“
Wie bewahrt man Brot auf, damit es lange frisch bleibt?
Marinitsch: „Am besten bewahrt man es in einem Papiersackerl oder einer Holzkiste auf. Wichtig ist, dass der Platz sauber ist, also dass auch kein Schimmel dazukommen kann. Von Plastiksackerl halte ich nicht viel, denn das Brot muss auch Luft bekommen. Am besten ist es, Brot in einer Holzkiste zu lagern.“
Sie haben bereits sehr viele Auszeichnungen erhalten. Wie laufen Blindverkostungen ab?
Marinitsch: „Man schickt sein Produkt ein, ohne einer Angabe von Namen, Herkunft etc. Mit einem Code werden die Produkte dann wieder zugeordnet. Produkte, die Angaben enthalten, werden gar nicht bewertet. Die Fachjury, die aus Bäckermeistern aus verschiedenen Nationen besteht, bewertet dann das Produkt.“
Was sind ihre Haupttätigkeiten in der Bäckerei?
Marinitsch: „Kontrolle, Einkauf, Verkauf, Logistik und natürlich die Auslieferung. Die erste Auslieferung erfolgt um halb eins in der Nacht, die nächste etwa um vier Uhr. Was viele abschreckt ist die Nachtarbeit, aber im Vergleich zu früher ist der Beruf leichter geworden.“
Wollten Sie schon immer Bäcker werden?
Marinitsch: „Ja, ich wurde da auch reingeboren. Als Kind hatte ich natürlich auch andere Interessen, wie Basketball und Handball. Aber mit Beginn der Lehre blieb dafür wenig Zeit, da der Rhythmus eines Bäckers anders ist, als zuvor in der Schule. Nun führen wir den Betrieb aber schon in vierter Generation. Wir bilden auch Lehrlinge aus, momentan haben wir aber keinen Lehrling. Sehr gerne hätten wir wieder Bäcker- und Konditorlehrlinge.“
Und wie sieht es am eigenen Frühstückstisch aus: Lieber Semmeln oder Brot?
Marinitsch: „Meistens Brot, manchmal eine Buttersemmel mit Wurst.“
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Marinitsch: „Erstens möchten wir die Firma verkleinern. Zweitens soll der Betrieb von der Jugend weiterführt werden. Und drittens möchte ich gerne etwas zurücktreten, aber trotzdem noch helfen. Und natürlich wünsche ich mir, dass meine Familie gesund bleibt.“
Chronik:
1925 – Beginn mit Gasthaus und Bäckerei „Blankl“ in Sirnitz
1928 – Bäckerei bei Schleinzer vlg. Lavanttatschl in Zellach 35, Gemeinde Wölch St. Gertraud – Familie Marinitsch mit 1 Gesellen und 1 Lehrbuben
1948 – Wiedereröffnung der Bäckerei Legat in Klagenfurt – Familie Marinitsch, mit Sohn und 2 Schwestern
1950 – Bäckerei beim Schwab in Klein St.Peter, ehemals Gemeinde Tigring
1954 – Bäckerei Marinitsch in Moosburg
1983 – Übergabe des Betriebes an den Sohn und jetzigen Betriebsinhaber Hans Marinitsch
1998 – Gesamtsieger des Internationalen Brotwettbewerbes „Brot aus Europa!
1991 – Verleihung Moosburger Wappen
2000 – Verleihung Kärntner Landeswappen
2014 – Verleihung AMA Handwerkssiegel
2016 – Derzeit 23 Mitarbeiter
Mitglied Verein Kärnten Echt gut
Hans Marinitsch GmbH
Telefon: 04272 / 83067
Fax: 04272 / 83067 – 20
Email: [email protected]
Website: www.marinitsch.at
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