Bienensterben: So können Sie unseren Insekten helfen
Beschreibung
Jedes Jahr überleben viele Bienenvölker den Winter nicht. Das Insektensterben kann zu einem großen Problem für Umwelt und Wirtschaft werden. Tipps, wie Sie den einheimischen Bienen helfen können.
Weltweit sind mehr als 40 Prozent der Insektenarten bedroht. Experten warnen speziell vor dem Bienensterben, da diese Tiere die Pflanzen bestäuben und so für den Fortbestand der biologischen Vielfalt zuständig sind. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Bienenvölker in Deutschland wieder leicht gestiegen, nachdem sie 2008 und 2009 ihren Tiefstand erreicht hatte.
Zwar hängt das Bienensterben auch mit ungünstigen Wetterbedingungen sowie dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zusammen, der Hauptgrund für das Sterben der Bienen im Winter ist jedoch ein anderer.
Gründe und Ursachen für das Bienensterben
Bienensterben hat mehrere Ursachen, die gleichzeitig auf die Insekten einwirken. Dazu zählen Parasiten, Klimawandel, Insektizide oder monotone Agrarlandschaften.
Der Parasit Varroamilbe
„Die Kombination von Varroamilben und deren Viren ist der Hauptgrund für die sogenannten Winterverluste, das heißt, dass die Bienen den Winter nicht überleben“, erklärt Prof. Dr. Kaspar Bienefeld, Leiter des Länderinstituts für Bienenkunde Hohen Neuendorf e.V.
Ursprung: Die Varroamilbe stammt aus Asien und bedroht die westlichen Bienenvölker. Sie können sich gegen den Parasiten nicht wehren.
Sobald nur eine einzige Milbe in den Bienenstock gelangt, nistet sie sich in den verpuppten Zellen ein und legt ein Ei. Daraus entwickeln sich weitere Milben, die sich vermehren und die lebenswichtige Hämolymphe, die nährstoffreiche Körperflüssigkeit, der Larven trinken. Auch saugt sich die Milbe an erwachsene Arbeiterbienen an und ernährt sich von deren Hämolymphe.
Es kommt zu Symptomen wie einem verkürzten Hinterleib und Flügeldeformationen sowie zu einer verkürzten Lebenserwartung. „Auch der Speichel der Milbe scheint das Immunsystem der Biene negativ zu beeinflussen, sodass alles gegen die Biene zusammenarbeitet und zu den dramatischen Folgen führt“, sagt der Experte. Werden die Milben durch einen zu milden Winter oder die fehlende Hilfe des Imkers nicht getötet, können ganze Bienenvölker absterben.
Auswirkungen des Klimawandels
Durch wärmere Temperaturen fangen viele Pflanzen früher an zu blühen. Der Rhythmus der Bienen kann sich so schnell nicht anpassen und kommt durcheinander. Außerdem stressen lange Trockenphasen und milde Winter die Tiere zusätzlich
Einsatz von Insektiziden
In der konventionellen Landwirtschaft werden Insektenvernichtungsmittel eingesetzt. Diese töten Schädlinge und sollen Obst, Gemüse und andere Nutzpflanzen schützen. Aber die Insektizide greifen auch die nützlichen Insekten, wie die Bienen, an. Systematische Insektizide benetzen alle Pflanzenteile und treffen so auch Pollen und Nektar, welche von den Tieren aufgenommen werden.
Monotone Agrarbewirtschaftung
Beim landwirtschaftlichen Ackerbau fehlt es häufig an Blühstreifen, um den Bienenvölkern die Möglichkeit zu geben, Nektar aus diversen Pflanzen zu sammeln. Eine monotone Landschaft führt auch dazu, dass Insekten wie beispielsweise Hummeln, keinen Unterschlupf für ihren Nestbau finden. Sie nisten in verlassenen Höhlen von Nagetieren. Viele Bauern setzen diese aber bereits an den Seiten ihrer Anbauflächen für zum Beispiel Getreide und Mais ein.
Imker bekämpfen Parasiten
Im Kampf gegen die Varroamilbe setzen Imker meist Ameisensäure ein. Diese kann beispielsweise auf ein Schwammtuch aufgetragen werden, das auf dem Bienensitz, also dem „Wohnsitz“ des Bienenvolkes, platziert wird. Durch die Dampfkonzentration der Säure werden die in der verdeckelten Brut lebenden Milben getötet. „Wenn das effizient und zur richtigen Zeit gemacht wird, ist das einigermaßen erfolgreich“, weiß Bienefeld. Der nachhaltige und bessere Weg ist aber, Bienen zu züchten, die mit der Milbe zurechtkommen.
„Wir züchten Bienen, die die Varroamilben in den verdeckelten Brutzellen erkennen und bemerken, dass sie sich gerade vermehren. Sie öffnen dann die Zelldeckel, reißen die Brut heraus und hindern den Parasiten somit an der Vermehrung. Und ein Parasit, der permanent bei der Vermehrung gestört wird, ist kein gefährlicher Parasit mehr. Wenn die Bienen das dauerhaft machen würden, ist das Problem Varroa gelöst“, sagt der Experte.
Die Folgen des Bienensterbens
Nimmt das Bienensterben wieder zu, sieht der Experte ein Problem: „Nehmen wir einmal an, wir hätten kaum noch Bienen, dann wäre unser Nahrungsangebot deutlich eingeschränkt, sowohl qualitativ als auch quantitativ. Es gäbe deutliche Verluste in der Nahrungsmittelproduktion.“
Kein Obst, kein Getreide, kein Kaffee – ungefähr jeder dritte Bissen ist von der Insektenbestäubung abhängig. Es würde nicht nur der Vielfalt an sich, sondern auch der ausgewogenen und gesunden Ernährung schaden, wenn weniger Pflanzen bestäubt werden.
Die Bedeutung der Biene ist daher groß: „Man schätzt, dass über die Bestäubung von Insekten, speziell der Honigbiene, ungefähr 9,5 Prozent des gesamten Ertrages aus der Lebensmittelproduktion erwirtschaftet wird. Das sind knapp 160 Milliarden Euro weltweit. Wenn wir die Bienen nicht hätten, dann hätten die Landwirte nichts zu ernten.“
So können Sie die Bienen unterstützen
Zu helfen sei ganz einfach, erläutert Bienefeld: „Es wäre eine große Hilfe, wenn Sie den einheimischen Honig, das heißt den Honig beim Imker in der Nähe kaufen. Damit unterstützen Sie die einheimische Imkerschaft und fördern somit die Bienenhaltung“, sagt der Experte.
Gut zu wissen: In Deutschland werden pro Jahr ungefähr 100.000 Tonnen Honig verzehrt, aber nur 25.000 Tonnen werden von deutschen Bienenvölkern produziert.
Früher sei es zudem öfter vorgekommen, dass sich Menschen über Imker in der Nachbarschaft beschwert hätten. „Der Nachbar, der Bienen hält, sollte nicht als Störenfried angesehen werden, sondern als jemand, der Tiere hält, die allgemein von sehr großem Nutzen sind.“
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Darüber hinaus können Sie eine Wasserschale mit essbaren Blüten auf Ihren Balkon stellen. Dies bietet den fleißigen Insekten auch eine ideale Möglichkeit zu trinken. Zusätzlich dienen Kapuzinerkresse, Ringelblumen oder Boretsch als Nahrungsquelle für die Bienen.
Verwendete Quellen:
Eigene Recherchen
Länderinstitut für Bienenkunde
Nachrichtenagentur dpa
Deutscher Imkerbund: „Zahlen, Daten, Fakten“
Bee-carful.com: „Die Varroamilbe oder von der Biene und der Bestie“
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