TERMIN: Bilder zum Thema Tschernobyl, Im VolXhaus in Klagenfurt
Beschreibung
Ab dem 27.11.2017, jeweils von 14:00-20:00 stellt Alex Mandl – auch bekannt unter dem Pseudonym aTyp (https://www.atyp.media) – seine Bilder zum Thema Tschernobyl, Im VolXhaus in Klagenfurt aus. Die Ausstellung geht bis zum 03.12.2017 und wird am 27.11. ab 16:00 von Alex Mandl begleitet.
Seine Sicht stellt eine Mischung aus provokativer Kunst, die zum Nachdenken anregen soll und Dokumentation, die zeigen soll, was die Reaktorkatastrophe von 1986 angerichtet hat und wie schnell sich die Natur ihr Territorium zurückerobert.
Alex Mandl – geboren 1972, fotografiert nun seit mehr als 30 Jahren und lässt sich schwer auf ein Thema festlegen. So stehen Reportagen und Streetfotografie genauso auf dem Plan, wie experimentelle Fotografie, Landschaften, Werbung und Portraits.
Presseteam Austria hat Alex Mandl getroffen und zu seinen Ideen befragt.
Alex – wir kennen uns nun schon länger und immer wieder schaffst Du es mit neuen Ideen zu überraschen. Hast du nicht Angst, dass Dir die Ideen einmal ausgehen?
Nein im Moment nicht wirklich. Ich arbeite immer wieder mit interessanten Leuten und anderen Fotografen zusammen und so schaffen wir es uns gegenseitig zu pushen, Ideen gemeinsam zu verbessern und neue zu finden. Ich kreise immer wieder um gewisse Themen und komme nach einer Zeit wieder zu ihnen zurück. Diese Entwicklung ist wie eine Art Spirale… bei der man sich hoffentlich qualitativ bei jeder Iteration weiterentwickelt hat. Wenn ich heute Bilder sehe, die ich vor fünf Jahren gemacht habe, denke ich mir – Oh Gott was habe ich da verbrochen.
Was hat Dich bewogen nach Tschernobyl zu fahren?
Die Idee gab es schon länger – doch heuer habe ich mehr aus Zufall mit einem Freund darüber geredet und er hat gemeint, er wollte auch schon seit Jahren dort hin. Spontan wurde dann der Trip organisiert. Gewisse Fotoideen – wie den Smiley im Reaktorraum – hatte ich von Anfang an im Kopf. Einige andere sind spontan vor Ort entstanden.
Smiley im Reaktorraum?
Der Smiley ist ein wiederkehrendes Thema des letzten Jahres – wie es die „The Red Bed Series“ mit #theNorbert auch war. Er soll eigentlich die scheinbare Offenheit der Menschen durch den Selfieboom und doch die dadurch entstehende Entfernung vom realen Leben, zeigen. Wir alle mutieren hier zu Masken… aufgesetzte Mimik – immer blöd grinsend.
Im direkten Kontext mit dem Reaktorkontrollraum, wollte ich noch einen Schritt weitergehen und damit die chaotische Planlosigkeit und die Summe der Fehler auf tragische Art persiflieren, die zu der Katastrophe geführt haben. So steht das Model im weißen Laborkittel – zu dem es eine witzige Story gibt – mit dem Rücken zur Kamera – recht hilflos da und der Smiley grinst aber dämlich in die Kamera.
Witzige Story?
Ja – ich habe extra zwei Laborkittel bestellt und in die Ukraine mitgenommen. Vor der geführten Reaktortour habe ich „Stanislaw“ unseren Guide vom CNPP (Chernobyl Nuclear Power Plant) gefragt, ob ich mit dem Smiley und einem Model 2 Minuten lange alleine vor den Kontrollpulten Shooten darf und ob ich meinen Porty (portabler Studioblitz) mitnehmen dürfe. 10€ Trinkgeld und das Ganze war kein Problem. Ich zog mir den Laborkittel an und Stanislaw flippte fast aus – „NO you can’t wear this!“ – OK – shit – den brauch ich drinnen – also so mitnehmen. Nachdem wir alle Sicherheitschecks hinter uns hatten, kamen wir in einen Raum und mussten uns umziehen… was bekamen wir da? Weiße Laborkittel…
Wie hast Du Tschernobyl wahrgenommen?
Tschernobyl – das ist eigentlich ein großer Irrtum. Tschernobyl war ein 12.000 Einwohner Städtchen mit Großteils Einfamilienhäusern. Es wurde so gut wie nicht verstrahlt und die Strahlung dort ist nur unwesentlich über dem Klagenfurt Niveau. Der Reaktor steht neben Prypjat – das ist die Stadt, die komplett verstrahlt wurde. Das Kraftwerk hieß damals Lenin – und da es in der Sowjetunion nicht opportun war, eine Katastrophe nach Lenin zu benennen, musste die Distrikthauptstadt Tschernobyl als Namensgeber herhalten. Warum diese auch evakuiert wurde? Weil sie in der 30km Sperrzone lag und die Regierung den Einwohnern der einzelnen Dörfer nicht erklären wollten warum manche evakuiert werden müssen und manche nicht.
Prypjat selbst ist eine Geisterstadt, die als Abenteuerspielplatz für Touristen und deren Führer dient. Das was einige große Reiseagenturen dort aufführen, ist pietätlos und nicht OK… Von der Regierung wurde der Zutritt zu den Häusern verboten. Die großen Agenturen sagen das immer wieder und warnen vor Polizeikontrollen und malen hier ein Ostblockdikaturschreckgespenst an die Wand… Und dann lassen sie die Tourteilnehmer doch in den Kulturpalast, um nach 5 Minuten in eine Trillerpfeife zu pfeifenund laut Evakuation zu brüllen. Die Touris haben 180Puls und stürzen aus dem Gebäude. Komplett idiotisch.
Und die Strahlung?
Das Strahlungsniveau liegt im Großteil von Prypjat beim 10-Fachen von Klagenfurt (also 1,8-2µS). Einige Ecken, an denen die radioaktive Wolke direkt drüberzog, sind nach wie vor stark verstrahlt. Laut Dosimeter haben wir am Hin- und Rückflug (3,5-5µS) durch die kosmische Strahlung mehr abbekommen, als an beiden Tagen in und um den Reaktor. Wohnen möchte ich dort aber trotzdem nicht.
Die Ausstellung – was erwartet den Betrachter?
Großformatige Schwarz-Weiß Fotografien, die schon recht bedrückend und zynisch sind. Eine kleine Impression von Prypjat und vielleicht ein Moment, um über Kernkraft und nachzudenken. Der Eintrittspreis von 5 Euro wird für ein Charity Projekt für die Obdachlosen Hospiz – Westbahnhoffnung – in Villach genutzt. So habe ich die Gelegenheit direkt vor der eigenen Haustür, auch etwas zu tun.
Alex – wir danken für das Gespräch und wünschen Dir viel Erfolg mit Deiner Ausstellung.
Fotografie: Alexander Mandl
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