Mittelstandsbericht 2014 unterstreicht die Bedeutung von Gewerbe und Handwerk.
Beschreibung
Aktuelle Konjunkturentwicklung macht Handlungsbedarf deutlich – Arbeitsplätze sonst auch im Gewerbe und Handwerk in Gefahr.
Wien – Der neue Mittelstandsbericht hebt die Bedeutung des Gewerbes und Handwerks hervor: Die Sparte umfasst 31,4 Prozent der Betriebe und 33,7 Prozent der Beschäftigung, sorgt für rund 50 Prozent der Neugründungen und bildet mehr als die Hälfte der Lehrlinge aus. Gerade diese mittelständische Struktur hat dazu geführt, dass Österreich nicht nur die Krise besser als andere Staaten gemeistert hat, sondern auch mehr Menschen in Beschäftigung bietet als vorher. Diese Unternehmen garantieren damit den österreichischen Wohlstand.
Druck steigt auf Betriebe!
Die jüngsten Konjunkturprognosen und Umfrage-Ergebnisse lassen allerdings befürchten, dass bei dieser anhaltend schwachen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auch die Gewerbe- und Handwerksbetriebe unter Druck geraten. Schon jetzt planen sie erstmals seit vielen Jahren, kein neues Personal aufzunehmen. „Ohne gezielte und rasch wirkende konjunkturbelebende Maßnahmen könnten in Zukunft auch im Gewerbe und Handwerk Arbeitsplätze gefährdet sein. Daher sind Impulse notwendig, mit denen wieder mehr Wachstum und Beschäftigung erzielt werden können“, fordert Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundesparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Das Gewerbe und Handwerk konzentriert sich dabei auf Modelle, die sich über die Laufzeit der Investitionen auch für die öffentliche Hand rechnen bzw. sogar Ertrag bringen.
Belebende Maßnahmen gefragt!
An erster Stelle steht dabei der Handwerkerbonus, der seit 1.7.2014 gut angelaufen ist und der Bekämpfung von Schwarzarbeit und der Konjunkturbelebung dient. Da sich die Fördermaßnahme durch das erhöhte Steueraufkommen gegenfinanziert, setzt sich das Gewerbe und Handwerk dafür ein,
– die Förderhöhe von 600 auf 1.200 Euro zu erhöhen,
– die Budgetdeckelung zu beseitigen, da durch Steueraufkommen gegenfinanziert
– und den Anwendungsbereich auf Leistungen im Neubau sowie im Außenbereich von Wohngebäuden zu erweitern.
Ein weiteres, sich selbst finanzierendes Modell ist die Thermische Sanierung: 100 Mio. Euro staatliche Förderung lösen ein Sanierungsvolumen von mindestens 650 Mio. Euro im Inland aus. Damit werden 7.000 Arbeitsplätze gesichert und 95 Mio. Euro Arbeitslosengeld gespart. Das Modell bringt dem Finanzminister 70 Mio. Euro an Lohnsteuer und der Sozialversicherung 104 Mio. Euro an Beitragszahlungen. Zudem lukriert der Finanzminister 91 Mio. Euro Umsatzsteuer bei Privatgebäuden. (KR)
Prof. Dr. Reinhard Kainz
Bundessparte Gewerbe und Handwerk – WKÖ
Tel.: 05 90 900-3288
Mail: [email protected]
Web: https://wko.at/bsgh
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